Caravirtual's Blog

a blog about microblogging and personal learning environments (university seminar)

Communities of Practice 18/01/2010

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Die Theorie

Der Begriff “Community of Practice” stammt aus den achtziger Jahren und geht auf den Sozialforscher Etienne Wenger zurück.

Nach ihm ist eine Community of Practice (CoP) eine Gruppe von Menschen, die sich gemeinsam etwas erarbeiten oder erlernen, weil sie aufgrund dieser regelmäßigen Interaktion besser lernen bzw. davon profitieren.

Als Beispiele für CoP nennt er: eine Künstlergruppe, die gemeinsam nach neuen Ausdrucksformen sucht; eine Gruppe von Ingenieuren, die an ähnlichen Problemen arbeitet; eine Schülergruppe, die ihre Identität in der Schule definiert. Diese Definition der CoP lasse absichtliches Lernen zwar zu, setze es aber nicht voraus (vgl. Wenger 2009).

Drei Charakteristika einer CoP seien entscheidend :

  1. Das Interessensgebiet (Domain): Eine CoP ist nicht nur ein Freundeskreis oder ein soziales Netzwerk. Eine CoP hat eine Identität, die durch ein gemeinsames Interessensgebiet definiert ist.
  2. Die Gemeinschaft (Community): Da die CoP-Mitglieder gleiche Interessen verfolgen, beteiligen sie sich an gemeinsamen Aktivitäten und Diskussionen, helfen einander und teilen Informationen. Interaktion ist nach Wenger ausschlaggebend für eine Community of Practice. Dabei ist es unwichtig, wo sie sich treffen (Impressionisten trafen sich beispielsweise häufig in Cafés, arbeiteten jedoch allein zu Haus) und wie oft sie sich treffen (es müssten laut Wenger keine täglichen Treffen sein).
  3. Die Praxis (Practice): Wichtig sei, dass die Mitglieder einer CoP Praktiker sind. Sie entwickeln eine Ansammlung von Ressourcen wie Erfahrungen, Geschichten, Werkzeuge und Problemlösekompetenzen, indem sie ihr Wissen teilen.

Die Kombination dieser drei Elemente mache laut Wenger eine CoP aus (vgl. Wenger 2009). Zudem ist wichtig, dass es in einer CoP keine Hierarchie gibt und die Mitglieder eine unterschiedlichen Wissensstand haben (können). Vermutlich profitieren die Mitglieder einer CoP gerade deshalb voneinander.

Im Zusammenhang mit der CoP wird häufig auch das situierte Lernen erwähnt.

Die Theorie des Situierten Lernens (auch situierte Kognition) berücksichtigt den nicht zu vernachlässigenden Aspekt der sozialen Verankerung individuellen Lernens. Jean Lave und Etienne Wenger waren federführend in der Weiterentwicklung der Idee.

Jean Lave (PhD) ist eine US-amerikanische Professorin für Ethnographie, Soziologie und Anthropologie an der University of California,Berkeley (vgl. Wikipedia/ Jean Lave 2009).

Leitgedanken waren vor allem die Bedeutungsaushandlung, der situierte Kontext einschließlich der Theorie der Communities of Practice sowie die Identitätsentwicklung als eines der Hauptziele des Lernprozesses für den lernenden Menschen. Zudem wird angenommen, dass sich der soziale Kontext, der individuelles Lernen ermöglicht, mit dem lernenden Menschen weiterentwickelt (vgl. Wikipedia/ Situiertes Lernen 2009). Als Anwendungsbeispiel wird die Gestaltung einer Lernsituation und eines Lernumfeldes genannt, was meiner Meinung nach ein Verknüpfungsansatz zur PLE sein könnte. Da die Theorie des situierten Lernens davon ausgeht, dass Wissen bei Lernenden durch einen aktiven Konstruktionsprozess neu entsteht, können hier Konsequenzen für die Gestaltung von Lernumgebungen, wie beispielsweise der PLE, gezogen werden.

Wenger, Etienne (2009): URL: http://www.ewenger.com/theory/index.htm (letzter Zugriff: 18.1.10)

Wikipedia/ Jean Lave (2009): URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Lave (letzter Zugriff am 18.1.10)

Wikipedia/ Situiertes Lernen (2009): URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Situiertes_Lernen (letzter Zugriff am 18.1.10)

Verknüpfung

In der letzten Seminarsitzung haben wir gemeinsam überlegt, welche Gemeinschaften man zu einer Community of Practice zählen kann und welche nicht. Hier die Ergebnisse unserer (teilweise recht ausgedehnten) Diskussionen:

Seminar: Ein (universitäres) Seminar, wie z.B. unseres, kann für eine gewisse Zeit eine CoP sein, vor allem wenn es um Projektarbeiten geht.

Schulklasse: Schulklassen sind nicht automatisch CoPs, wegen des Aspekts  “Zwang”. Die Schüler sind nicht freiwillig in der Klasse (Schulpflicht) und stehen unter Zensurendruck. Finden jedoch Kleingruppenarbeiten; AGs und Projektarbeiten statt, bei denen sich die Schüler vielleicht sogar über den schulischen Rahmen hinaus regelmäßig treffen und etwas erarbeiten, so handelt es sich um eine CoP.

Haiti: Nur weil die Einwohner Haitis gerade das selbe Schicksal erleiden müssen, bilden sie nicht automatisch eine CoP. Einzelne Helfergruppen oder andere Gemeinschaften (auch Einwohner), die zusammen an etwas arbeiten oder organisieren, würden aber vermutlich eine CoP bilden.

HVV-Bus: Die Fahrgäste eines HVV-Busses bilden definitiv keine CoP, denn das gemeinsame Ziel, an einem bestimmten Ort anzukommen, reicht dafür nicht aus.

Sportverein: zählt nur bedingt zu einer CoP. Auch hier sind wieder nur sogenannte Untergruppen, also einzelne Sportgruppen oder der Vereinsvorstand, unter bestimmten Bedingungen (Planung einer Veranstaltung, Anstreben eines gemeinsamen Ziels) jeweils eine CoP.

Familie: Eine Familie ist nicht automatisch eine CoP, sondern erst wenn sie gemeinsam an einem Thema arbeiten, z.B. die Wohnung verschönern wollen.

Meine eigene CoP:

Einmal in der Woche treffe ich mich mit 4-5 Kommilitonen, um mich über die anstehende Prüfungsphase auszutauschen. Wir haben alle einen unterschiedlichen Wissensstand zu diesem Thema, weshalb jeder etwas anderes dazu beitragen kann und so jeder vom anderen profitiert. Da unsere Gruppe das gleiche Ziel verfolgt (die Prüfungsphase besser planen können), wir uns freiwillig treffen, voneinander lernen und uns gegenseitig helfen, würde ich unsere Gruppe als CoP bezeichnen.

 

Informelles Lernen und PLE 31/12/2009

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Einleitung

In den letzten Wochen sollten wir uns dem Begriff “Informelles Lernen” nähern. Für mich ist dieser Begriff nicht neu, da ich bereits im Sommersemester 2008 ein Seminar zu diesem Thema besucht habe. Zudem lautete unsere Aufgabe, Verbindungen zum Thema “Personal Learning Environment” zu finden.

Ich beginne diesen Artikel mit einer Klärung des Begriffs “Informelles Lernen” und werde anschließend versuchen, eine Verbindung zur PLE zu finden.

Informelles Lernen

Günther Dohmen ist emeritierter Professor für Erwachsenenbildung/ Weiterbildung an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und wissenschaftlicher Berater des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung).

Formales Lernen ist  künstlich arrangiert, didaktisch präpariert und kann auch als Nachlernen bezeichnet werden. Es ist also das, was täglich an Schulen und in anderen Institutionen stattfindet.

Dohmen schreibt, dass nach Experteneinschätzungen jedoch nicht mehr als 30% des menschlichen Lernens in Bildungsinstitutionen stattfindet und im Allgemeinen weniger als die Hälfte der Erwachsenen zur Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen zu bewegen ist.

Informelles Lernen hingegen ist ein nicht veranstaltetes unmittelbares Verarbeiten von Reizstrukturen, Eindrücken, Informationen, Erlebnissen, Begegnungen etc. in den verschiedensten Umweltbereichen und ist ein nahezu natürliches Erfahrungslernen.

Dohmen betont, dass alle Menschen bereits ihr Leben lang informell in ihren Lebens- und Berufszusammenhängen lernen und sich deshalb die Anerkennung und Förderung des informellen Lernens als ein zentraler Ansatz zur Einbeziehung der bisher Bildungsbenachteiligten in ein nachhaltiges „lebenslanges Lernen aller“ anbiete (vgl. Dohmen 2001, S. 2f.).

Grenzen des informellen Lernens werden in der amerikanischen Literatur im nicht kritisch reflektierten Lernen gesehen (Dohmen 2001, S.29).

Bloßes informelles Erfahrungslernen führe zwar zu praktischer Lebenstüchtigkeit, bliebe jedoch meist auf einen begrenzten Umweltbereich eingeschränkt, ohne kritische Reflektion.

Ein anderer, sehr bekannter Vertreter des Informellen Lernens, ist der Amerikaner Jay Cross. Er wird als Meister des informellen Lernens bezeichnet und sagt selbst, seine Berufung sei das Geschäft Menschen zu helfen, ihre Leistung “on the job” zu verbessern und Zufriedenheit im Leben zu erlangen. Jay Cross ist Absolvent der Princeton University und der Harvard Business School.

In seinem Blog Informal Learning Blog, den er mit der Think-Tank-Gruppe Internet Time Group führt, beschreibt er das Informelle Lernen mit einem schönen, anschaulichen Beispiel:

Informal learning is like riding a bicycle: the rider chooses the destination and the route. The cyclist can take a detour at a moment’s notice to admire the scenery or help a fellow rider.

Formal learning is like riding a bus: the driver decides where the bus is going; the passengers are along for the ride. People new to the territory often ride the bus before hopping on the bike.” (Cross 2006)

Verknüpfung

Meiner Meinung nach findet informelles Lernen besonders im Alltag statt, unter anderem auch im Medienbereich. Allein durch die Arbeit am Computer lerne und arbeite ich sehr informell. Ich habe nie einen Computerkurs besucht, dennoch kann ich gut mit meinem Computer arbeiten. Viele Dinge habe ich intuitiv und durch Ausprobieren gelernt. Die Programme und Funktionen meines Computers sind so von mir eingerichtet, dass ich gut mit ihnen arbeiten kann. Besonders wichtig sind mir beispielsweise die Lesezeichen in meiner Browser-Taskleiste, damit ich schnell auf präferierte Internetseiten zugreifen kann. Dies sind alles Teile meiner PLE am Computer. Und genau diese PLE habe ich mir informell erarbeitet.

Als ich für mein Seminar letztes Semester ein Blog führen musste, habe ich im Seminar gelernt, was ein Blog ist und was ich damit tun soll. Das fand in einem präparierten, didaktisch aufbereiteten Rahmen statt und war somit ein formaler Lernprozess.

Als ich mich zu Hause jedoch alleine vor meinen Computer gesetzt habe um diesen Blog einzurichten, sodass er für mich schön und funktional ist, habe ich mich allein durch die Tücken des Programms gearbeitet. Dieses Lernen würde ich als informelles Lernen bezeichnen. Durch diesen Vorgang habe ich meinen Blog so eingerichtet, wie ich wollte und somit eine Art Blog-PLE erstellt.

Literatur

Cross, Jay (2006): Informal learning blog. What is Informal Learning? In: http://www.informl.com/2006/05/20/what-is-informal-learning/ (letzter Zugriff: 30.12.09)

Dohmen, Günther (2001): Das informelle Lernen- Die internationale Erschließung einer bisher vernachlässigten Grundform menschlichen Lernens für das lebenslange Lernen aller. In: Bundesministerium fürBildung und Forschung (BMBF), Referat Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.). http://www.bmbf.de/pub/das_informelle_lernen.pdf (letzter Zugriff: 30.12.09)

 

Lerninhalte strukturieren (Zielgruppe Schüler) 24/11/2009

Filed under: seminar-task — caravirtual @ 19:20
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Aufgabe

Ich wurde nun einer Gruppe zugeteilt, die sich jedoch nicht mit der Zielgruppe der Studenten befassen sollte, sondern mit Schülern. Wir sollen nun also die Rolle eines Lehrers einnehmen, der seinen Schülern einen Überblick darüber geben will, in welcher Form Lerninhalte in der Schulzeit zu erwarten sind, wie diese sich clustern lassen und wie diese später organisiert werden.

Resultat

Meine Gruppe hat sich für die grobe Einteilung der Lerninhalte in

Hardcopy, Softcopy und Internet entschieden.

Zum Oberbegriff Hardcopy zählen Bücher, Kopien, Mitschriften aus dem Unterricht und all das, was man eben in die Hand nehmen kann.

Zu Softcopy zählen sämtliche Software-Formate, die man auf seinem Computer erstellt und speichert, also digital zur Verfügung hat. Dies sind unter anderem (Text-) Dokumente, Präsentationen (z.B. Power Point), aber auch Lernsoftware.

Die dritte Dimension bildet das Internet mit seiner Vielzahl von Inhalten, unter anderem Blogs und Videos.

Wie bereits in meinem vorigen Artikel würde ich auch hier noch die mündliche Form hinzufügen als vierte Dimension.

Gerade in der Schule werden viele Informationen während des Unterrichtsgesprächs mündlich weitergegeben und vermittelt. Da man nicht alles sofort aufschreibt, aber dennoch im Kopf behalten kann, ist dies meiner Meinung nach eine wichtige Dimension. Somit wird das Gedächtnis zu einer ganz eigenen PLE, denn sobald man neue Informationen erhält, werden diese automatisch und unbewusst in bestimmten Kategorien abgespeichert.

Sobald man diese Gedanken niederschreibt würden sie dann zu einer der anderen Dimensionen werden.

Beispiel:

Schreibe ich die mündlich erhaltenen Informationen handschriftlich in meinen College-Block, wird es zur Dimension Hardcopy.

Tippe ich sie in ein Word-Dokument, betrifft es die Dimension Softcopy.

Verwerte ich die Informationen in einem Blog, handelt es sich dann um die Dimension Internet.

Es wird also deutlich, dass die Lerninhalte keine feste Form im engeren Sinne haben, sondern ihre Form ändern können.

 

Lerninhalte organisieren (Zielgruppe Studenten) 23/11/2009

Filed under: seminar-task — caravirtual @ 22:48
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Aufgabe

In der Seminarsitzung am 17.11. sollten wir in einer Gruppenarbeit die Rolle eines Lernberaters einnehmen, dessen Zielgruppe Studenten sind. Diese möchten einen Überblick bekommen, welche Lerninhalte bzw. in welcher Form Lerninhalte während der Studienzeit zu erwarten sind, wie diese sich clustern lassen und wie diese später organisiert werden können.

Wir sollten eine Übersicht erstellen, in welcher Form die Studenten Lerninhalte angeboten bekommen bzw. welche sie selbst erstellen und diese strukturieren.

Da ich krank war, ist das nun folgende Resultat keine Gruppenarbeit, sondern meine persönliche Umsetzung der Aufgabe.

Ergebnisse

Ich unterscheide zwischen 3 Formen, wie Lerninhalte angeboten werden können:

1. gedruckt: Bilbliothek (Bücher, Fachzeitschriften etc.), in Seminaren und Vorlesungen verteilte Kopien, Reader, Bücher

2. digital: Internet (Essays u.ä.), online gestellte Dateien auf Lernplattformen wie z.B. EduCommSy, Stine, Austausch von Dateien per E-mail von Studierenden (Protokolle, Exzerpte, Power-Point-Präsentationen)

3. mündlich: Referate während des Studiums, Seminardiskussionen, Fachgespräche (unter Kollegen, Studenten..)

 

Reflektion zum Vortrag “PLE zwischem Alltäglichem und Besonderem” 09/11/2009

Filed under: seminar-task — caravirtual @ 22:04
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Zur nächsten Seminarsitzung sollen wir das Video: “PLE zwischem Alltäglichem und Besonderem: Was konstituiert eigentlich eine LERNumgebung?” von Prof. Dr. Rolf Schulmeister reflektieren, das wir in der letzten Woche im Seminar gesehen haben.

Besonders interessant fand ich, dass Prof. Schulmeister intensiv auf die Bedeutung des Wortes “Personal Learning Environment” eingegangen ist. In seinem Vortrag wird deutlich, dass dies keineswegs schnell und einfach zu übersetzen ist. Allein das Wort “personal” kann mit persönlich, privat, personalisiert, individuell, angepasst, adaptiv oder adaptivierbar übersetzt werden.

So einfach zu übersetzen, wie ich anfangs dachte und auch in meinem Essay geschrieben hatte, ist PLE also nicht. Vermutlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie er PLE für sich definiert.

Prof. Schulmeister betont, dass es keine allgemeine Definition von PLE gibt, sondern nur eine private. Dies begründet er damit, dass Lernen persönlich ist und Lernen in Deutschland konstruktivistisch geprägt ist. Es sei irrelevant, dass die Umgebung persönlich ist, wichtig sei nur, dass Lernen persönlich ist. PLEs zählen nach seiner Auffassung zu den formalen Komponenten der Lernsituation, wozu unter anderem auch Materialien wie Papier und Stifte gehören.

Zudem sei auch wichtig, dass ich in einer Umgebung lerne, in der ich lernen will und die ich als Lernumgebung wahrnehme. Meine Lernintentionen (und damit sind wir wieder beim Konstruktivismus nach Klaus Holzkamp, s. auch task #6) seien am wichtigsten beim Lernen.

 

Mein Essay zum Thema “Personal Learning Environment” (PLE)

Filed under: seminar-task — caravirtual @ 19:48
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Einleitung

Unsere zweite Aufgabe bestand darin, ein Essay über PLE im Allgemeinen, oder aber auch unsere eigene Lernumgebung zu schreiben. Dies sollte uns den ersten Einstieg ins Thema ermöglichen. Folgendes ist dabei heraus gekommen:

Essay

“Personal Learning Environment” ist ein weiteres englisches Wort im deutschen Sprachgebrauch. Doch was ist damit eigentlich gemeint? In diesem Essay möchte ich versuchen, mich diesem Thema ein wenig zu nähern.

Die deutsche Übersetzung dieses Begriffs lautet: individuelle Lernumgebung.

Im ersten Moment würde ich damit die Gestaltung meines Arbeitsplatzes in Verbindung bringen, etwa meinen Schreibtisch, auf dem Platz für meinen Laptop sowie für Schreibsachen und Bücher ist.

Um einen ersten Eindruck von dem Begriff zu bekommen, habe ich bei Wikipedia nachgeschaut. Demnach sei der wichtigste Aspekt, dass der Lernende diese Umgebung unter seiner Kontrolle hat und selbst gestaltet. Zudem soll so Wissen entwickelt und mit anderen geteilt werden.

Unter PLE wird aber in erster Linie eine technische Umsetzung verstanden, wozu die individuelle Nutzung verschiedener Software und Internetservices, auch soziale Netzwerke im Internet, zählen.

(vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Personal_Learning_Environment)

Soziale Netzwerke im Internet sind Plattformen wie StudiVZ, SchülerVZ, Facebook oder Xing, bei denen Personen miteinander in Kontakt stehen. Aufgrund eines Netzwerkes können informelle Bildungsabläufe entstehen, in erster Linie dienen sie aber aus meiner Sicht zum Informationsaustausch von bildungsirrelevanten Themen.

Auch Blogs stellen einen Anteil in einer PLE dar. So kann das Wissen des Autors nicht nur für ihn, sondern auch für etliche andere Menschen auf der ganzen Welt zugänglich gemacht werden. Der Autor kann von anderen ein Feedback zu seinen Blogeinträgen erhalten, ebenso können Lernprozesse entstehen sowie ein Austausch von Ideen und Wissen zwischen Personen stattfinden, die ohne das Internet nicht möglich gewesen wären.

Eine weiteres Werkzeug, das ich persönlich noch nicht genutzt habe, jedoch sehr interessant finde, sind Social Bookmarks, zu deutsch: Soziale Lesezeichen. Wikipedia schreibt dazu:

“Social Bookmarks (…) sind Internet-Lesezeichen, die in einem Netz (Internet oder Intranet) mit Hilfe einer Browser-Oberfläche von verschiedenen Benutzern durch Gemeinschaftliches Indexieren erschlossen werden. Sogenannte Social-Bookmark-Netzwerke können neben dem Sammeln von Links und Nachrichtenmeldungen auch zum Sammeln von Podcasts oder Videos konzipiert sein.” (Wikipedia)

Ich finde es interessant, dass diese Bookmarks nicht nur für mich sichtbar sind, sondern auch für andere zugänglich gemacht werden können, sofern ich das möchte.

Zum einen ist es praktisch, dass ich somit nicht nur auf meinem eigenen Computer bestimmte Internetseiten als Lesezeichen gespeichert habe, sondern auch von anderen Computern aus auf sie zugreifen kann. Das erspart viel Zeit. Zum anderen können aber eben auch andere, wenn ich das möchte, sehen, mit welchen Themen ich mich befasse. Das kann anderen Lernimpulse geben, umgekehrt können aber auch sie mir hilfreiche Links schicken. Der Wissens- und Informationsaustausch funktioniert somit sehr viel einfacher und schneller als in herkömmlichen Lernprozessen, die ohne mediale Unterstützung ablaufen.

Auch Microblogging-Dienste wie Twitter gehören meiner Auffassung nach zu einer PLE.

Auch wenn die Nachrichten auf wenige Zeichen begrenzt sind und auch viele unwichtige Dinge gepostet werden, ist es dennoch enorm, wie schnell und in welchem Ausmaß Informationen verbreitet werden. Ich muss nicht mehr warten, bis die nächsten Nachrichten im Radio oder Fernsehen gesendet werden, stattdessen kann ich das Neueste bei Twitter nachlesen. Wenn ich an einer wissenschaftlichen Arbeit sitze und nicht weiterweiß, kann ich meine Frage für alle öffentlich stellen und habe so die Möglichkeit, von Millionen von Nutzern eine Antwort zu bekommen.

Natürlich bergen all diese Internetplattformen auch Risiken, insbesondere was den Datenschutz angeht. Doch gerade die Vorteile, die den Wissensaustausch betreffen, sind eindeutig hervorzuheben.

Meiner Meinung nach ist eine PLE dann gut, wenn sie all das beinhaltet, was der jeweils beteiligte Lernende zum angenehmen und reibungslosen Lernen an äußeren Gegebenheiten benötigt.

Das können Bücher und ein Schreibtisch ebenso sein, wie ein gut ausgestatteter, internetfähiger Computer.

 

Neues Semester, neues Thema 02/11/2009

Filed under: Uncategorized — caravirtual @ 20:47
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Ein neues Semester hat begonnen und ich führe meinen (alten) Blog mit einem neuen Thema weiter. Das neue Thema lautet: Personal Learning Environment (PLE). Nicht nur das Thema ist ein anderes als letztes Semester, sondern neu ist auch, dass ich diesmal auf deutsch schreiben kann, weil die Unterrichtssprache jetzt deutsch ist.

Unsere erste Aufgabe lautete, unsere eigene PLE anhand einer Visualisierung darzustellen. Das konnte ein Foto, ein Podcast, eine Zeichnung oder sonst etwas sein.

Ich persönlich habe ein Mindmap erstellt, das ich zuerst auf Papier gezeichnet hatte. Damit ich es hier einstellen kann, habe ich mir heute ein neues Programm kostenlos herunter geladen, mit dem man Mindmaps auf dem PC erstellen kann. Und wieder was dazu gelernt. 🙂

Das Resultat ist hier im pdf zu sehen. PLE

 

Task #6 Holzkamp´s learning theory (english version) 08/07/2009

Introduction

In Task #6 we should research for a theory, which fits to “educational (micro)blogging”. Then we are supposed to develop a small usecase for our future pedagogical field of practice using this theory. I opt for the “Subjektwissenschaftliche Lerntheorie” by the german psychologist Klaus Holzkamp.

The Theory

The “Subjektwissenschaftliche Lerntheorie“ is a learning theory from the standpoint of the subject. Holzkamp´s theory is based on the question, what kind of intentions the learners have.

According to Holzkamp learning is a main ability to cope with life, which happens when a subject (learner) encounters resistance during learning. Learning results from the discrepance between will, aim and ability. (cf. Holzkamp 2004, p. 29f.)

If the individual ability is not sufficient to solve the problem, one needs to adopt something new. The person now has problems in acting, which he cannot resolve with available abilities. The problems of acting turn out to a problem of learning. To cope with the latter you need to set a kind of intermediate step, which is called “Lernschleife” (learning-loop) by Holzkamp. This results in a learning process, which can proceed in many different ways. (cf. Holzkamp 1995, p. 445f.)

Holzkamp decides between two ways of learning. On the one hand is the accidental learning, on the other hand is an intentional learning, which means that an arranged learning occurs, because the person has to do it to achieve one´s aim. (cf. Holzkamp 2004, p. 30f.)

A learning act can have different character: defensive or reflationary. A defensive learning act exists if the aim implies an avoidance of interference and menace or if the person uses a strategy of refusing.

The aim of a reflationary learning act is the expansion of the own knowledge and appears i.a. with a request for help. Is the learning act successful a knowledge expansion arises. Holzkamp calls this “Weltverfügung” (world disposition). (cf. Holzkamp 1995, p. 448f.)

sources:

Holzkamp, Klaus (1995): Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung. Frankfurt am Main/ New York. Kap. 4.

Holzkamp, Klaus: Wider den Lehr-Lern-Kurzschluß. Interview zum Thema Lernen. In: Faulstich, Peter/ Ludwig, Joachim (Hrsg.) (2004): Expansives Lernen. Hohengehren, S. 29-38.

The Usecase

Imagine pupils write a blog with a relevant content. They write some blogentries and maybe also take a note of their problems with the theme or technology. Therefore the problems of learning were documented automatically and the engaged learning loop could be visible for the owner of the blog himself and his teacher, too.

You can probably analyse on the basis of the blogentry, if it is intentional or accidental learning.

The pupil could survey his own blogentry and thereby look on the current problems to get a clearer view and more distance to the problem. His previous acting could be reflected and causes of the problems would be clarified. One´s own failing show up and should be reflected in another context to negotiate it. The problem of acting can be taken over consciously as the problem of learning. In this manner, their own preconditions of action could improve.

Other people, for example classmates, can add comments to the blogentries to give suggestions or support. That can inspire the learning process.

During the learning loop, “Twitter” could also be used to get fast answers to the own questions or problems. But maybe the limitations of 140 characters at Twitter could be too less to describe the problem.

In my opinion the step of verbalisation or rather transforming the present problem of learning into a written form is already a learning process, because you deal with it.

 

Task #6 Die subjektwissenschaftliche Lerntheorie nach Klaus Holzkamp 15/06/2009

Filed under: seminar-task — caravirtual @ 21:12
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Einleitung

Die sechste Seminaraufgabe sieht vor, dass jeder nach einer Theorie suchen soll, die in Verbindung zum “educational (micro)blogging” steht. Diese Theorie soll dann anhand eines kleinen Anwendungsbeispiels mit der Praxis verknüpft werden.

Mirjam und ich haben uns entschieden, diese Aufgabe gedanklich gemeinsam anzugehen, wobei sie sich mit der “Theorie des Konnektivismus” beschäftigt, während ich mich der subjektwissenschaftlichen Theorie, begründet von Klaus Holzkamp, widme.

Aus zeitlichen Gründen ist dieser Post vorerst auf deutsch, eine englische Zusammenfassung wird aber noch folgen.

Die Theorie

Klaus Holzkamps subjektwissenschaftliche Lerntheorie thematisiert ein Lernen, das nach den Intentionen der Lernenden fragt. Hieraus ergeben sich Ansätze einer kritisch-pragmatistischen Lerntheorie, die auf der Ebene individuellen Lernens als bedeutungsgeleitetes Handeln argumentiert.

Nach Holzkamp ist Lernen ein zentrales Mittel zur Lebensbewältigung, zu dem es immer dann kommt, wenn ein Subjekt (ein Lernender) während seiner Lernhandlung auf Widerstände stößt. Lernanlässe entstehen aus Holzkamps Sicht aus der Diskrepanzerfahrung zwischen Wollen, Absicht und Fähigkeit. (vgl. Holzkamp 2004, S. 29f.)

Das heißt, wenn das individuelle Können nicht ausreicht um ein Problem zu lösen, muss man sich etwas Neues aneignen. Das Individuum sieht sich in diesem Fall einer Handlungsproblematik gegenüber, die es durch vorhandene Fähigkeiten nicht auflösen kann. Dadurch entwickelt sich aus der Handlungsproblematik eine Lernproblematik, der man durch Einlegen einer nach Holzkamp benannten Lernschleife, eine Art Zwischenschritt, nachgeht. Es kommt nun zum Lernprozess, der auf unterschiedliche Art und Weise ablaufen kann. (vgl. Holzkamp 1995, S. 445f.)

Zum einen kann nach Holzkamp mitgelernt (akzidentell) werden, das heißt Lernen erfolgt zufällig. Zum anderen kann eine intentionale Distanzhaltung vorherrschen, was bedeutet, dass es zu absichtlichem, geplantem Lernen kommt, weil es der Lernende muss, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. (vgl. Holzkamp 2004, S. 30f.)

Eine Lernhandlung kann wiederum defensiver und expansiver Art sein. Eine defensive, also verteidigende Lernhandlung liegt vor, wenn das Ziel eine Abwendung von Beeinträchtigung und Bedrohung bedeutet, wenn das lernende Subjekt eine Verweigerungsstrategie anwendet oder wenn laut experimentiert wird. Eine expansive Lernhandlung hat das Ziel der Erweiterung eigener Weltverfügung und äußert sich unter anderem durch ein eindeutiges Signal nach benötigter Hilfe. Bei erfolgreicher Lernhandlung entsteht eine Verfügungserweiterung, die Holzkamp als Weltverfügung bezeichnet. (vgl. Holzkamp 1995, S. 448f.)

Quellen:

Holzkamp, Klaus (1995): Lernen. Subjektwissenschaftliche Grundlegung. Frankfurt am Main/ New York. Kap. 4.

Holzkamp, Klaus: Wider den Lehr-Lern-Kurzschluß. Interview zum Thema Lernen. In: Faulstich, Peter/ Ludwig, Joachim (Hrsg.) (2004): Expansives Lernen. Hohengehren, S. 29-38.

Die Verknüpfung mit der Praxis (Anwendungsfall)

Holzkamps subjektwissenschaftliche Lerntheorie finde ich interessant in Hinblick auf die Arbeit mit einem Blog. Angenommen Schüler führen einen Blog zu unterrichtsrelevanten Themen. Sie schreiben verschiedene Einträge (Posts) und thematisieren vielleicht sogar aufkommende Probleme. Dadurch werden die Lernproblematiken automatisch dokumentiert und auch eine eingelegte Lernschleife für den Bloginhaber selbst sowie die Lehrkraft sichtbar.

Vemutlich kann auch anhand der Posts analysiert werden, ob es sich um akzidentelles oder intentionales Lernen handelt.

Der Schüler kann durch die Betrachtung seiner eigenen Posts in der Problembewältigung innehalten und an Übersicht und Distanz gewinnen.

Sein bisheriges Handeln kann reflektiert und Ursachen der Schwierigkeiten geklärt werden.

Indem das bisher Geschriebene als Ganzes betrachtet wird und beispielsweise ein Standpunktwechsel vorgenommen wird könnten neue Aspekte gewonnen werden.

Eigene Schwächen werden sichtbar und sollten versucht werden, in einem anderen Licht gesehen zu werden, damit sie überwunden werden.

Dadurch kann die Handlungsproblematik bewusst als Lernproblematik übernommen werden.

Auf diese Weise können die eigenen Handlungsvoraussetzungen verbessert werden.

Indem andere Personen Kommentare zu den Posts schreiben, können zudem Anregungen oder Hilfestellungen gegeben werden, was den Lernprozess durchaus anregen kann.

Während der Lernschleife könnte auch die Plattform „Twitter“ genutzt werden, um die Möglichkeit zu nutzen, schnelle Antworten auf die eigenen Fragen/ Probleme zu erhalten. Ich denke allein der Schritt der Verbalisierung beziehungsweise Verschriftlichung der momentanen Lernproblematik, ist bereits ein Lernprozess, da man sich mit seinem Problem auseinander setzt.

 

The “Spiegel” magazine about Twitter 04/06/2009

Filed under: Uncategorized — caravirtual @ 20:04
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Last week I read an article about Twitter in the german magazine “Der Spiegel”. You can find the online Version here: http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?titel=Falsche+V%C3%B6gel&id=65243778&top=SPIEGEL&suchbegriff=falsche+v%C3%B6gel&quellen=&qcrubrik=artikel

The headline is: Falsche Vögel (in english: fake birds). It´s about the possibility that everyone can twitter in the name of a person who he isn´t for real. This could be especially a problem for celebrities and politicians.

The authors pick up the example of the german comedian Harald Schmidt. Another man used his name and tweeted a lot, e.g. bad gags. Magazines and Newspapers fall for this. I think this reflects how easy it is to manipulate people. You tweet and many people believe in it and rumour.

Another negative example: A few days ago they told in the TV that someone tweeted about the death of the critically ill US actor Patrick Swayze. He heard of his own death via internet, thats really macabre. Actually some Newspapers took this for serious and printed it.

Here is an article about this news also on “Spiegel-online”:

http://www.spiegel.de/panorama/leute/0,1518,625863,00.html

The result is: Don´t believe twitter-news which don´t specify a (reliable) source.